Wissen
Wissenschaftssystemim Wandel
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Gesellschaftliche Umweltveränderungen (WBGU) forderte bereits 2011 einen "neuen Vertrag zwischen Wissenschaft und Gesellschaft". Hintergrund ist der Vorwurf, dass Wissenschaft ihrer Verantwortung in einer Zeit wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen nicht gerecht werde. Dies erfordert neue Formen der Demokratisierung von Wissenschaft, die nach wie vor noch vom etablierten Wissenschaftssystem kritisch gesehen werden.
Dass das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft sich einer solchen Bedeutung erfreut, hat mit massiven Umbrüchen in modernen Gesellschaften zu tun: Sowohl die gewachsenen technologischen Möglichkeiten wie etwa die Digitalisierung als auch die damit verbundenen steigenden gesellschaftlichen und ökologischen Nebenfolgen sind unmittelbar mit der Wissenschaftsentwicklung verknüpft. Hinzu kommt, dass immer mehr Handlungsfelder in modernen Gesellschaften von wissenschaftlichem Wissen geprägt werden und damit auch die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Praxisfeldern an Intensität gewinnen.
Transformative Wissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die gesellschaftliche Transformationsprozesse nicht nur beobachtet und von außen beschreibt, sondern diese Veränderungsprozesse selber mit anstößt, katalysiert und damit als Akteur von Transformationsprozessen über diese Veränderungen lernt.
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